1. Tag, es geht los!

Nun aber zu unserer „Test"-Tour. Am Donnerstagmorgen so gegen halb sieben fällt Jean-Marc erstmal noch kurz ins Bett wenigstens ein paar Minütchen Schlaf einfangen. Mein afrikanischer Weckruf röhrt um 7.30 los... Bei Müsli und einem großen Glas Tee im Kopf die Checkliste durchgehen. Fühlt sich immer so an als würde was fehlen...

 

Ziemlich verschlafen erscheint auch JM und schlürft eine große Tasse Kaffee. Los geht's Koffer ans Möpi und ab zur Tanke. Damit Jean-Marc einwenig wacher wird, wählen wir die Autobahnroute (das sind über die A8 West rauf und Nord runter ca 8 km) zu Tilman.

Larissa,  07.06.2012

Guten Morgen!

 

Es ist 5:30 Uhr, eine halbe Stunde bevor der Wecker klingelt. Anscheinend bin ich doch etwas unruhiger als ich gestehen will. Andere, die gestern Abend angereist sind und schon ihre ersten 70 km hinter sich haben, sind total müde, also gehe ich erst mal alleine los, die Moppeds bepacken. Es reichen eben nicht jedem 4 Stunden Schlaf am Tag.

 

Tilman, 07.06.2012, 5:30 uhr

Pünktlich um 9.04 kommen wir an. Sehnsüchtigst werden wir dort schon erwartet. Schnell (etwas mehr als 2 Zigarettenlängen) die Headsets koppeln und ab geht's...

 

Larissa, 07.06.2012

9:05 Uhr, man hört ein Brummen. Nein, es ist eher ein Heulen der Hayabusa von Jean Marc, welche mit etwas zu hoher Geschwindigkeit um die Ecke raus. Dabei rutscht ihm auf dem noch etwas nassen Gras der Parkplätze fast das Hinterrad weg.

 

Wenig später kommt auch Larissa an. Beide haben die Autobahn, nach dem Tanken, als Abkürzung genommen.

Während Larissa bis oben hin voll bepackt ist, hat Jean Marc
die Koffer seiner Begleiterin so sehr in Beschlag genommen, so dass er
überhaupt kein Gepäck zu haben scheint. Bei uns hingegen, ist das schon ein
wenig ausgewogener.

Tilman, 07.06.2012

Über Stuttgart bahnen wir uns unseren Weg Richtung Tschechei.

 

130 km später fordert der Magen sein Recht und im „noblen" Schweizerhof in Böbingen an der Rems, lassen wir ihn gewähren.

 

Getreu dem Motto nach dem Essen sollst du ruhen, begibt sich Jean-Marc zur nächsten freien Grünfläche und schnorchelt noch ein bischen. Das edle WC, heißt hier übrigens Pipi-Longue ;-) ...

Larissa, 07.06.2012

Mit "verführerischen" Namen der Gerichte werden wir gelockt und so manch schlauer Spruch ziert die Speisekarte.

Jean Marc, der die letzte Nacht so gut wie kein Auge zugetan hat, legt sich erst mal etwas flach. Es sei ihm verziehen, da er als Chauffeur mittels Bus für einen Junggesellenabschied eines befreundeten Motorradclub-Mitglieds hergehalten hat.

 

Tilman 07.06.2012

Die kurze Pause zum Tanken (die Moppeds Sprit und wir Kaffee) wird auch genutzt um die Visiere und bei einigen die Frontscheibe zu reinigen.

Tilman, 07.06.2012

Weiter gehts nach Abensberg in Niederbayern. Dort wollten wir eigentlich eine kleine Pause im Biergarten beim Kuchlbauerturm machen. Aber als wir davor stehen und nach einer passenden Parkmöglichkeit für unsere Motorräder suchen, kommt gerade eine grölende Gruppe besoffener halbstarker Fußballfans herraus. Dies und die Tatsache das es enorm überfüllt ist, ließ uns unseren Weg fortsetzen. 

Tilman, 07.06.2012

Der Weg nach Walhalla (eine mitten im Wald liegende Ruhmes und Ehrenhalle) ist nicht der unsere, also lassen wir dieses imposante Gebäude links liegen und fahren weiter einwenig an der Donau entlang tief ins oberbayrische Land.

Larissa, 07.06.2012

Kurz vor Cham, also auch kurz vor der Grenze nach Tschechien hielten wir nochmal an einer Tankstelle für eine Zigaretten- und Eispause. Zwei einheimische "Raser" berichteten uns, dass diese Gegend für überhöhte Geschwindigkeit geradezu prädeszieniert ist. Es gäbe keinerlei Blitzer. Das konnten wir später auch so bestätigen.

 

Ein paar Bilder aus der Gegend und dabei auch noch einen schönen Gesichtsausdruck von Larissa erwischt.

Tilman, 07.06.2012

Sichtlich K.O., kommen wir nach ca. 425 km in der Penzion Račín in Svata Katerina, kurz hinter der Grenze an. Wir sind überrascht was sich alles hinter der, von der Straßenseit unscheinbar wirkenden Front, verbirgt: Überdachtes Schwimmbad, Tennisanlage, Sauna und, was wir am wichtigsten finden, ein abgesperrter Parkplatz für unsere Moppeds. Nichts desto trotz, sperren wir unsere Motorräder, wie uns geraten wurde mit schweren Ketten und Schlössern ab. Doch der einzige, der den schrillen Ton eines Alarmschlosses auslöst, bin ich, weil ich den Schlüssel nicht schnell genung gedreht bekomme, beim Aufschließen. Gerade rechtzeitig vor Küchenschluss um 20 Uhr bestellen wir unser Abendessen. 

 

Auch die Zimmer sind für diesen Preis echt super in Ordnung. Und das Essen ist unschlagbar, für die paar Kronen, die wir berappen müssen: Z.B. Rehmedaillons für umgerechnet 5,80 Euro.

Treffpunkt ist am nächster Morgen um 8.30 Uhr zum Moped packen – dann Frühstück – und los... Jetzt gibt es nur noch den Weg ins Bett, Füße hoch und schlafen...

Tilman, 07.06.2012

Kommentare

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  • Karin Böß (Sonntag, 10. Juni 2012 21:49)

    Tilman, weiter so.... Irre spannend, interessant und lustig geschrieben(Gepäckverteilung, Schlaf) ;-) :-)